Übertragbare Krankheiten/Zoonosen

Krankheiten, welche sich zwischen Mensch und Tier, bzw. Tier und Mensch übertragen können, nennt man Zoonosen. Die Übertragung kann je nach Krankheit durch direkten Kontakt, durch einen Stich, durch Berührung mit Kot oder durch den Verzehr von Nahrungsmittel, welche kontaminiert sind, erfolgen.

Wir beschränken uns in der Auflistung der häufigsten Krankheiten

 

Tollwut

Die Tollwut ist seit 1998 in der Schweiz ausgerottet. Seit einigen Jahren besteht deshalb auch keine Tollwutimpfpflicht bei Hunden mehr. Im Jahre 2008 sind in Italien, von Slovenien kommend, erste Tollwutfälle aufgetreten. In den letzten 2 Jahren hat sich diese Seuche rasant in Norditalien verbreitet. Betroffen waren hauptsächlich Füchse. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat Italien und Oesterreich hunderttausende von Impfköder mit Erfolg ausgelegt. Ob diese nun grenzübergreifend den Vormarsch in die Schweiz stoppen können, wird sich in Zukunft zeigen.

Von der Tollwut befallene Tiere zeigen auffällige Verhaltens- und Bewegungsstörungen, Wildtiere verlieren die Scheu vor Menschen. Sie kann über den Speichel von Hunden und Katzen auf den Menschen übertragen werden. Ohne Behandlung endet die Krankheit tödlich.

 

Vorsichtsmassnahmen:

Hunde und Katzen gegen Tollwut impfen. Keine toten Tiere berühren. Kontakt von Hunden mit Wildtieren vermeiden. Auffällige Tiere dem Jagdaufseher melden

 

Fuchsräude

Die Räude, auch Kretze genannt, wird durch den Biss von verschiedenen Milbenarten verursacht. Bei Füchsen wird die Hautentzündung durch den Biss von Grabmilben ausgelöst. Sie graben Bohrgänge in die Haut und legen dort ihre Eier sowie den Kot ab. Das verursacht starken Juckreiz, welcher zu Kratzen führt und somit eine Infektion auslöst. Befallene Tiere sind abgemagert und haben ein struppiges Fell mit entzündeten und kahlen Stellen. Bei Haustieren erkennt man eine starke Schuppenbildung im Kopfbereich Erkrankte Wildtiere fallen durch verändertes Verhalten (kein Fluchtverhalten, Angriffe gegen Haustiere) auf.

Die Krankheit ist hochansteckend. Die Milben werden übertragen durch Hautkontakt und Hautmaterial (Hautkrusten etc.). Die Ansteckung erfolgt von Fuchs zu Fuchs, von Fuchs zu Hund, von Hund zu Hund, von Hund zu Katze, von Haustiere auf Menschen.

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Vorsichtsmassnahmen:


Kontakt zu Wildtieren vermeiden! Jagdgebrauchshunde und Erdhunde, welche in Fuchsbauten eindringen, sollten immer genau untersucht werden, allenfalls vorbeugende Medikamente verwenden. Mit kranken Hunden und Katzen Kontakt zu Artgenossen vermeiden. Liegeplätze, Matten, aber auch Bürsten desinfizieren.

Füchse oder Marder, welche ein gestörtes Verhalten zeigen, dem Jagdaufseher melden!

Übrige Krankheiten

Fuchsstaupe

Die Staupe wird durch ein Virus übertragen, welches dem Masernvirus sehr ähnlich ist. Es überträgt sich durch Speichel, Augensekret, Urin und Kot erkrankter Tiere, indirekt aber auch durch Futter oder Wasser.. Davon befallen werden können Haushunde sowie alle hunde- und marderartigen Wildtiere. Für den Menschen besteht keine Ansteckungsgefahr.

Erkrankte Tiere fallen auf durch verändertes Verhalten (mangelnde Scheu, Apathie), zeigen oft auch Ausfluss an Nase und Augen. Die Krankheit beginnt meistens mit einer Bindehautentzündung, geschwollenen Mandeln und Husten, danach folgt Durchfall und Erbrechen und endet mit einer Meningitis mit Zittern und epilepsieartigen Krämpfen. Für Wildtiere endet die Krankheit tödlich, Haushunde können mit tierärztlicher Behandlung überleben, tragen aber meistens bleibende Schäden davon.

 

Die Fuchsstaupe ist im Jahr 2009 in der Ostschweiz ausgebrochen und hat sich rasant Richtung Zürich ausgebreitet. In gewissen Revieren des Zürcher Oberlandes sind im Jahr 2010 bis zu 80% der Fuchs- und Dachsbestände an dieser tückischen Krankheit eingegangen. Hoffen wir, dass unser Revier davon verschont bleibt.

 

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Vorsichtsmassnahmen:


Hunde regelmässig gegen Staupe impfen; abgelaufene Impfungen erneuern