Reviernachrichten

Herbstjagden 2016

Während des Jahres wird das Wild selektiv durch die Pächter bejagt. Auf Pirschgängen oder Ansitz wird das Wild beobachtet und man konzentriert sich hauptsächlich auf die schwächeren Tiere. Kapitale oder Zukunftsböcke lässt man stehen, damit sie sich während der Brunft im Sommer reproduzieren können. Die Abschusszahlen für Rehwild werden von der Fischerei- und Jagdverwaltung vorgegeben und diese müssen in jedem Revier eingehalten bzw. erfüllt werden. Damit wird sichergestellt, dass keine Überpropulation entsteht. Ein zu hohes Rehvorkommen führt zu höheren Verbisschäden in den Wäldern und gefährdet deshalb die Nachhaltigkeit des Baumbestandes. Zum Höhepunkt jeden Jagdjahres gehören die Herbstjagden. Im Revier Winkel wurde eine Kugeldruckjagd und die zwei traditionellen Bewegungsjagden durchgeführt. Zu diesen Anlässen werden Gäste eingeladen. Es sind Jagdkameraden aus anderen Revieren, aber auch befreundete Gäste auch Nachbarrevieren. Michel und Urs hatten im Wald vorgängig Stände eingerichtet, Drückjagdsitze umgestellt, um für die Schützen bestmögliche Voraussetzungen zu schaffen. Am 22. Oktober fand die Kugeldruckjagd an. Die morgendliche Begrüssung fand bei dichtem Nebel statt, welcher sich im Verlaufe des Tages auflöste. Der Wald erstrahlte noch in seinen bunten Farben. Die Treiber arbeiteten sich durch das dichte Gestrüpp, vermochten aber die Rehe nicht wirklich auf die Beine zu bringen. Nach ein paar Metern verkrochen sie sich ins dichte Unterholz,sodass die Jäger kaum Wild zu sehen bekamen. Dementsprechend war auch die Ausbeute klein – am Abend lagen 2 Rehe und 1 Fuchs auf der Strecke. Am 3. November begrüsste uns ein regnerischer Tag mit kalter Bise. Wiederum hatten wir eine gute Treibergilde, welche motiviert ans Werk ging. Zeitweise wurde sie von Doris Jagdterriern begleitet. Die meisten Triebe müssen ohne Hundebegleitung stattfinden, da diese durch den Strassenverkehr stark gefährdet sind. Auch an diesem Tag hatten die Jäger selten Anblick, immerhin konnte man am Abend die Strecke von 3 Rehen und einem Fuchs verblasen. Auf der zweiten Bewegungsjagd am 24. November waren die Blätter im Wald ziemlich gefallen, sodass sich die Rehe nicht mehr so gut verdrücken konnten. Trotz allem wurden wenig Rehe gesichtet, auch die Förster waren der Ansicht, dass der Rehbestand in Winkel gegenüber früheren Jahren gesunken ist. Die Zielvorgaben von Jagdverwaltung und Gemeinde wurden also erfüllt. Nach Beendigung der Jagd galt es, die 4 erlegten Rehe zu versorgen. Pächter, Treiber und Gäste sassen beim gemütlichen Schüsseltreiben zusammen und so wurde fleissig Jägerlatein gesponnen und Philipp, Sepp und Martin beglückten uns mit Lagerfeuergesängen. An beiden Bewegungsjagden sorgte Rosemarie dafür, dass alle Teilnehmer aufs Beste bewirtet wurden. Herzlichen Dank Rosemarie!

Ansitzjagden vom 8.,9. und 10. Oktober 2015

Im Nu ist wieder ein Jahr vergangen und wir befinden uns wieder in der Jagdzeit.
In den meisten Restaurants ist die Wildsaison in vollem Gange, diese endet allerdings meistens
dann, wenn in den Revieren im Höhepunkt gejagt wird.
Bis jetzt konnten wir einen goldenen Herbst erleben, solche Tage erleben wir auch anfangs Oktober, wo wir uns mit Jagdgästen während 3 Tagen hintereinander trafen und die Hochsitze belegten.
Während dem in früheren Jahren die erste Kugeldruckjagd im Oktober mit sehr geringem Erfolg durchgeführt wurde, wollten wir dieses Jahr neue Wege gehen.
An allen drei Tagen trafen wir uns am Nachmittag bei unserer Jagdhütte, wo wir uns zum Apero trafen. Dank des schönen Wetters verweilten wir draussen.  Zu den Gästen gehörten Reviernachbarn,
befreundete Gäste aus dem Zürcher Oberland und einem Gast aus dem Bündnerland.

Der erste Jagdttag war für alle Anwesenden enttäuschend. Obwohl gute Stände ausgesucht wurden, gab es am ersten Abend überall starke Beunruhigung durch Bauern, die vor dem Hochsitz ihre Felder bestellten, Reiter die quer über die Wiese vor den Hochsitzen herumritten, Pilzsucher, Joker und Hündeler, sodass an diesem Abend überhaupt kein Wild zu sehen war. Der zweite und dritte Abend war erfolgreicher und so konnten insgesamt 6 Rehe und 2 Füchse erlegt werden.
Martin gelang es, zwei mutterlose Kitze, welche den Winter vermutlich nicht überlebt hätten, zu erlegen und mir gelang es, einen Mörderbock, welcher während des ganzen Sommers einen Revier-teil in Unruhe brachte und sich sehr aggressiv gegenüber den anderen Böcken verhielt, zu erlegen.
So gesehen waren die ersten drei Ansitztage ein voller Erfolg und wir kommen nun den Abschuss-vorgaben des Kantons näher.

Text: Margrit Martegani  Fotos: Leo Wyden


Herbstjagden im Revier


In diesem Jahr hat sich bei uns einiges geändert und verändert. Seit 1. Juli besitzen wir nun endlich auch eine eigene Jagdhütte, wo wir vor oder nach dem waidwerken zusammensitzen können. Wir konnten die freigewordene Lochbuckhütte, die etwa 200 m vom eigenen Revier entfernt steht bis zum Ende der Pachtperiode mieten. Sie ermöglicht es, dass wir uns auch bei schlechtem Wetter und im Winter treffen können. Noch ist nicht alles, so wie wir es uns vorstellen. Und so war unser schmuckes Häuschen auch Treffpunkt am Morgen und lud zum abendlichen Schüsseltreiben ein, dieses Jahr aus dem Rucksack.

Der Auftakt begann mit einer Kugeldruckjagd am 1. November. Das Wetter war ausgesprochen mild und sehr warm für diese Jahreszeit- ein richtiger Altweibersommertag. Der Wald hatte noch sehr viel Laub und trotz emsigen Einsatz der Treiber bekamen weder sie noch die Jäger kaum Wild zu Gesicht. Vermutlich vermochte es sich in den Dickungen zu verstecken. So ging ein schöner Jagdtag leider erfolglos zu Ende.

Zwischenaser bei der Schlegelhütte

Angeregte Diskussionen bei der neu gegründeten

Treiber-Gewerkschaft.

Die erste Bewegungsjagd fand im oberen Revierteil statt. Die motivierten Treiber wurden von einer Dachsbracke und 3 Terriern unterstützt. So konnten wir uns am Abend mit einer beachtlichen Strecke von 10 Rehen erfreuen. Es war ein erfolgreicher Tag gewesen, und der Regen setzte zum Glück erst wieder am Abend ein. In waidmännischer Tradition wurde vor der Hütte die Strecke gelegt und die Jagdhornbläser verbliesen die Strecke und luden zum Aser ein.

Die zweite Bewegungsjagd fand im unteren Revierteil, dem Höhragen statt. Das Jagen dort ist schwierig, da immer sehr viel Leute unterwegs sind. Am letzten Donnerstag biwakierte schliesslich auch noch das Militär, sodass ein Trieb nicht durgeführt werden konnte. Infolge der stark befahrenen Strassen wäre es auch viel zu gefährlich, Hunde treiben zu lassen. Für die Treiber ist der Höhragen ein anstrengendes Gebiet, das durch dichte und zum Teil hohe Dornen besiedelt ist. Trotzdem verrichteten sie ihre Arbeit ausgezeichnet. Leider lagen am Abend lediglich zwei Rehe, sodass die Vorgaben der Jagdverwaltung nicht erfüllt werden konnten. Das schlechte Ergebnis ist sicherlich auf die Truppenbewegungen zurückzuführen, die das Wild in ein anderes Gebiet verdrängt hatten. Da für die Jagdtage mindestens 14 Tage zum voraus eine Bewilligung eingeholt werden muss, kann so ein Tag nicht einfach verschoben werden.

In der Lochbuckhütte wurde dann bis zu später Stunde die Kameradschaft gepflegt, Erlebnisse und Jagdlatein rege ausgetauscht.

Fleissiger Jagdhund ruht sich bei der Meisterin aus

Martin mit dem Schützenbruch

Text und Foto: Margrit Martegani


Kitzrettung vom 05.06.14

Sie sind wieder da die süssen Bambis. Im Laufe des Monats Mai bringt die Rehmutter ein bis zwei Kitze, seltener auch drei Kitze zur Welt. In den ersten 2 – 3 Wochen werden die Kitze voneinander getrennt abgelegt und die Mutter pendelt zwischen den Jungen hin- und her, um sie zu säugen. Sobald sie mit der Mutter mitziehen können, werden die Kitze vereint und dürfen sie auch auf kleineren Strecken begleiten. Sehr häufig werden die Kitze im hohen Gras am Waldrand oder in Waldnähe abgelegt. Das hohe Gras bietet guten Schutz gegen die Räuber, vorallem dem Fuchs. Grosse Gefahr für die Rehbabys besteht dann, wenn die Wiesen gemäht werden. Verantwortungsvolle Landwirte avisieren die Jagdgesellschaft am Vortag, damit entweder vorher die Wiesen verblendet oder kurz vor dem Mähen von Helfern und Jägern abgesucht werden. Findet man ein Rehkitz, dann wird es, ohne es mit den Händen zu berühren, von der Wiese weggetragen. Durch ihr Fiepen wird die Mutter alarmiert und wird es sehr rasch abholen.

Am letzten Donnerstag war es wieder soweit. Der Landwirt benachrichtigte uns und gegen 19.00 Uhr begann die Suche auf einer Parzelle im Wohngebiet. Bereits letztes Jahr hatte eine Rehgeiss ihre Kitze im Quartier Chlilätten aufgezogen und so war der Verdacht nahe, dass sie auch dieses Jahr für ihre Kitze den gleichen Lebensraum wählen würde. Drei Jagdpächter und 5 weitere Helfer suchten dicht beieinander das hohe Gras ab. Sehr bald fanden sich Liegestellen .Die Suche gestaltet sich bei hohem Gras äusserst schwierig. An diesem Abend hatten wir Glück. Plötzlich bewegte sich etwas im Gras und Martin konnte das Bamby mit einem Grasbüschel aufnehmen und in Sicherheit bringen. Dem Kleinen gefiel es gar nicht in Martins Armen und es begann zu schreien und zu fiepen. Es vergingen keine zwei Minuten, bis die Mutter auftauchte, durch den Anblick der vielen Helfer aber wieder floh. Sie verhoffte und wartete unweit auf der anderen Bachseite. Kaum von den Armen befreit, rannte das Kleine in Richtung Mutter.

 

Text: Margrit Martegani Fotos: Leo Wyden

 


Kugeldruckjagd vom 12.10.2013

Es geht los
Es geht los

Am Samstag fand im Revier Winkel die erste Kugeldruckjagd statt. In der Woche vor der Jagd hatte es vereinzelt Anzeichen auf die Präsenz von Schwarzwild, in der Nacht auf den Samstag wurde in der Truebhalde mächtig gebrochen, also waren alle Anzeichen da, dass wir am Samstag Schwarzkittel sichten könnten. So traf sich eine Gruppe von 8 Jägern und 4 Treibern wohlgelaunt am Besammlungsplatz, obwohl das Wetter alles andere als freundlich war. Kaum hatte der erste Trieb begonnen, begann es zu regnen und es wehte eine kalte Bise. Das Wetter traf die Treiber am schwersten. Es war mühsam, sich durch die nassen Dickungen durchzuarbeiten – nach kurzer Zeit war die Kleidung nass. Umsomehr erfreute uns die feine Gerstensuppe, die als Zwischenaser von Ernst angeboten wurde. Nach der kurzen Pause ging es weiter – und ausnahmsweise trafen Buchelis Voraussagen zu: das Wetter hellte auf. Trotzdem: Da es noch viel Laub hatte, konnten sich die Rehe verdrücken und so hatten Jäger und Treiber fast keinen Anblick. Auch die Wildschweine wurden nicht gesichtet, sie hatten sich wohlweisslich in die Nachbarreviere verzogen. Demenentsprechend war die Beute klein. Am Ende der Jagd lagen zwei Rehe auf der Strecke. Was solls - die Jagdtage dienen nicht nur dem Beutemachen, sondern auch zur Pflege der Kameradschaft. Gegen 14.00 Uhr begaben wir uns zum Aserplatz und verbrachten einen gemütlichen Nachmittag, wo es nebst Jägerlatein viel zu erzählen gab. Sogar ein paar Sonnenstrahlen vermochten das trübe Grau zu durchbrechen. Ein herzliches Dankeschön an alle, welche zum Gelingen des ersten Jagdtages beigetragen haben!

Text: Margrit Martegani  Fotos: Leo Wyden

 


Kitz auf Sitzplatz

Anfangs Mai hat die Setzzeit begonnen. Meistens bringen Rehmütter zwei Kitze zur Welt, manchmal sogar 3. In den ersten zwei Wochen werden diese an getrennten Plätzen, in Rufweite der Mutter abgelegt. Erst wenn diese der Mutter folgen können, werden sie zusammengeführt. Sehr oft halten sich die Kitze im hohen Gras unweit vom Waldrand auf. Die Rehgeiss pendelt den ganzen Tag zwischen den Kitzen hin- und her, um sie zu versorgen.

Kurios war wohl ein Anruf aus dem Quartier Leibrechi letzte Woche, inwelchem ein Kitz bei einem Gartensitzplatz gemeldet wurde. Es lag etwa 5 Meter vom Esstisch entfernt, wo sich die Familie mit Hund aufhielt. Die Sorge, dass es sich um ein mutterloses Tier handle, war unbegründet. Es wurde später von der Mutter abgeholt. Offenbar erachtete die Rehgeiss diesen Garten als sicheren Aufenthaltsort für ihr Bambi.

 

Wir erhielten diesen Frühling von der Bevölkerung einige Male den Hinweis auf ein mutterloses Bambi. Jeden Hinweis nehmen wir ernst, sodass die jeweiligen Pächter ausgerückt sind. Glücklicherweise waren in allen Fällen die Kitze wohlauf und warteten auf ihre Mama. Ganz wichtig ist es, solche Kitze auf keinen Fall zu berühren! Es ist möglich, dass die Rehgeiss das Kitz, wenn es mit Fremdgeruch behaftet ist, nicht mehr erkennen kann und es deshalb nicht mehr annimmt. Ein ausführlicher Bericht über die Lebensweise der Rehe ist zu finden unter: Wildtiere/Schalenwild/Rehe. Wir sind dankbar für Hinweise aus der Bevölkerung; Dank des Hinweises einer aufmerksamen Autofahrerin konnte ein Kitz vom Strassenrand entfernt und in Sicherheit gebracht werden.

 

Rehkitz auf dem Gartensitzplatz
Rehkitz auf dem Gartensitzplatz

Text: Margrit Martegani, Foto: Michel Kern

 


Schrotjagd vom 22.11.2012

Am Donnerstag, 22. November fand in Winkel die zweite Schrotjagd statt. Auch diesmal war unser Jagdleiter Ernst krankheitsbedingt abwesend, sodass er wiederum von Michel Kern vertreten wurde. Bejagt wurde dieses Mal der untere Revierteil, Höhragen und Heel. Während des Jahres wird dort ganz selten gejagt, weil einfach die Beunruhigung durch Spaziergänger, Hündeler und Jockern zu gross ist. Dennoch muss gerade in diesem Revierteil darauf geachtet werden, dass der Rehbestand nicht zu gross wird. Im Bereich der Panzerbrücke wechselt das Wild über die Oberglatterstrasse und dort sind die meisten Verkehrsunfälle zu verzeichnen. Abgesehen davon, dass verletzte Tiere oft qualvoll sterben, und meistens im Kadaverkübel enden, stellen solche Unfälle auch für die Autofahrer eine erhebliche Gefahr dar.

 

Gutes Wetter war bestellt und Petrus zeigte sich gnädig und verschonte uns vom Regen. Gegen 09.00 Uhr begann der erste Trieb, zwei weitere folgten bis zum Mittag, wo beim Handgranatenstand eine Zwischenverpflegung eingenommen wurde. Das Gebiet ist noch immer vom Lotharsturm beeinflusst – viel Jungwuchs, daneben aber auch meterhohe Brombeerstauden, welche von den Treibern durchkämmt wurden. Das ist anstrengend und bedarf einer guten körperlichen Kondition. Das Heel stand unter Wasser. Dennoch gibt es dort eine grosse Präsenz an Wild – und so war es auch am Donnerstag. Unsere Rietrehe entpuppten sich als Wasserbüffel. Es war eindrücklich und sicherlich auch einmalig zu sehen, wie ein Rehsprung durch das 40 cm hohe Wasser galoppierte und vor ihnen die Enten aufflogen. Schade, fehlte hier der Fotograf! Auch die drei Triebe am Nachmittag gingen diszipliniert über die Bühne und gegen 16.00 Uhr ging ein erfolgreicher Jagdtag zu Ende. Ein Tag ohne Vorfälle, ohne Fehlschüsse – am Abend lagen 10 Rehe und ein Fuchs – was will man mehr ? -

 

Jäger, Treiber und Gäste genossen nun das Apèro und den Oberländer Käse, den ein Gast direkt von der Käserei mitgebracht hatte. Anschliessend wurde die Strecke gelegt und die Schützen geehrt. Pünktlich zum Schüsseltreiben kam Lisbeth mit einem feinen Menu aus der Taverne Kloten und gab es in der geheizten Instruktorenhütte bei Speis und Trank noch vieles zu erzählen. Den beiden Gattinnen Rosemarie und Lisbeth nochmals herzlichen Dank für ihre unermüdliche Arbeit!

Text: Margrit Martegani Fotos: Leo Wyden

 


Kugeldruckjagd vom 25.10.2012

Am letzten Donnerstag war es wieder soweit. Der Jagdbetrieb in Winkel wurde mit einer Kugeldruckjagd eingeläutet. Am Morgen trafen sich Treiber, Jäger und Gäste bei der Tegitalhütte. Der Morgen war neblig und grau, die Temperaturen bei etwa 7 Grad ideal. Unser Jagdleiter musste leider gesundheitsbedingt kurzfristig die Jagd absagen. Unser jüngstes Mitglied, Michel Kern, erklärte sich beriet, für diesen Tag die Jagdleitung zu übernehmen. Das bedeutete, vor der Jagd alle Stände einzurichten und für die gesamte Organisation verantwortlich zu sein. Mitch bewältigte seinen Einstand als Jagdleiter mit Bravour! Als neuen Treiber durften wir dieses Jahr Martin Knecht begrüssen, der mit viel Freude und Engagement mitmachte. Reto Schlegel amtierte als Treiberchef und achtete darauf, dass die Treiber eine Kolonne bildeten und niemand ausscherte.

Der erste Trieb am Morgen fand rund um den Müliweiher, hinauf zur Malenrüti bis zum Gfurt statt. Der Anblick war spärlich, So hatten nur wenige Jäger und Treiber Rehe zu Gesicht bekommen.

 

Improvisierte Mittagspause zwischen Zuckerrüben und eingesäten Feldern.

Nach einer kurzen Lagebesprechung wurde der zweite Trieb in Angriff genommen. Bejagt wurde das Gebiet rund um das Gfurt bis nach Winkel zur Embracher Reviergrenze. Es wurde sehr spannend, denn nebst den Treibern leisteten auch die Hunde vorzügliche Arbeit, sodass auch eine Rotte Wildsauen aufgescheucht werden konnte. Sie befand sich unweit vom Mittagsrastplatz. Nach Jagdende konnte sich das Ergebnis sehen lassen: es wurden drei Rehe und zwei Wildschweine erlegt – dies sehr zur Freude der Bauern, denn die Wildschweine haben dieses Jahr recht oft ihr Unwesen in den Feldern getrieben.

Die Strecke wird gelegt...... Die beiden Wildschweine, ein Frischling mit 30 Kg und ein Ueberläufer mit 50 Kg.
Die Strecke wird gelegt...... Die beiden Wildschweine, ein Frischling mit 30 Kg und ein Ueberläufer mit 50 Kg.
Traditionsgemäss wird die Strecke verblasen, hier mit dem Signal "Sautot"
Traditionsgemäss wird die Strecke verblasen, hier mit dem Signal "Sautot"

Nach Jagdende wurde die Strecke verblasen, erstmals auf einer Kugeldruckjagd in Winkel wurde auch das Leitsignal „Sautot“ gespielt. Anschliessend begaben sich Treiber, Gäste und Pächter zum Aserplatz, wo bereits eingefeuert worden war und somit der Grill bereitstand. Mitch Kern entpuppte sich als Gourmet-Koch; so wurden kurzerhand eine Pfanne, Butter und Zwiebeln organisiert und Michel offerierte den Treiber frische Reh- und Wildschweinleber, welche bis zum letzten Krümel aufgegessen wurde.

Sarah ruht sich aus. Die Jagd war anstrengend und ermüdend.
Sarah ruht sich aus. Die Jagd war anstrengend und ermüdend.

Der Mond war bereits aufgegangen, als die letzten Gäste den Heimweg in Angriff nahmen, am letzten, milden Tag vor dem Wintereinbruch.

 

Text: Margrit Martegani Fotos: Leo Wyden


Jägerglück

In diesem Jahr fühlen sich die Wildschweine in Winkel heimisch. Wir konnten mehrere Rotten beobachten, welche sich bei uns in allen Waldteilen aufhalten. Zur Zeit ist sogar im unteren Teil des Revieres, im Heel, unweit der Panzerpiste, Schwarzwild gesehen worden.

Eine Rotte von 21 Wildsauen wechselt zwischen unserem Revier in Oberrüti, Lufingen und Kloten hin- und her – eine weitere Rotte von 9 gleichgrossen Tieren wurde ebenfalls in Oberrüti gesehen. Martin Hofer ist bei uns ein gerngesehener Gast und am letzten Samstagnacht, oder besser gesagt, um 01.00 Uhr morgens, konnte er einen Keiler erlegen. Es handelt sich um einen Ueberläufer, d.h. das Stück ist ein bis zwei Jahre alt und wog aufgebrochen 70 kg. WAIDMANNSHEIL!

 

Wildsau
Martin Hofer mit Hund Sarah und der erlegten Wildsau.

Text: Margrit Martegani Foto: Leo Wyden


Zweiter Hunderiss in Winkel

Bereits anfangs Jahr berichtete mir der Jagdaufseher des Nachbarrevieres über einen Hunderiss unweit der Grenze zu Kloten. Dabei dachte ich noch. „Gottlob haben wir das Problem in Winkel nicht….“ Am 14.5.2012 kam dann die Ernüchterung, als wir aufgrund eines Hinweises der Bevölkerung beim Leibrechiweg ein letztjähriges Kitz, welches durch einen Hund getötet wurde, aufgefunden haben. Am Montagmorgen, 9. Juli 2012 war der zweite Hunderiss in der Hueb in Rüti zu beklagen. Vermutlich wurde der Bock am Sonntagabend getötet.

Gerissener Rehbock Foto: Leo Wyden
Hunderiss Rehbock
Kampfspuren im Weizenfeld foto: Leo Wyden
Tatort

Dieser Weizen wurde nicht etwa von Wildschweinen niedergedrückt, sondern hier fand der Todeskampf des Rehes statt. Es wurde vom Hund an den Hinterbeinen gepackt. Hier versuchte das Reh zu entkommen. Überall liegen Haarbüschel vom Reh herum und Schweiss (Blut). Schliesslich blieb es schwer vor dem Feld liegen und verendete qualvoll. Die Verletzung sind typisch. Leichte Bisswunden am Hals, Starke Bissverletzungen an Hinterbeinen, Hinterschenkel und Bauch.

Dieser Fund macht traurig, lässt aber auch Wut aufkommen. Im Wald und am Waldrand gilt für Hunde die Leinenpflicht, welche eher selten von den Hundebesitzern eingehalten wird. Bisher wurde dies auch toleriert, solange der Hund unter Kontrolle war und neben dem Besitzer herlief. Diese Vorfälle zeigen, dass hier verantwortungslose Hundehalter unterwegs sind. Uns wurde berichtet, dass oft Auswärtige Leute mit dem Auto anfahren, den Kofferraumdeckel öffnen und dann mehrere Hunde ohne Leine springen lassen. Es kann auch niemand behaupten, dass der Riss nicht bemerkt worden sei. Ein Hund wird nach so einem Vorfall Blutspuren am Fell und im Fang aufweisen. Das verendete Reh ist ein Jährling, hier muss also ein grosser Hund am Werk gewesen sein!

Die Jagdgesellschaft Winkel wird in Zukunft intensiv Kontrollgänge und –fahrten im Revier durchführen. Fehlbare Hundehalter, welche die Leinenpflicht nicht befolgen, werden verzeigt.

Gleichzeitig bitten wir die Bevölkerung um Hinweise, wenn jagende Hunde beobachtet werden, allenfalls auch um Notierung von Fahrzeugkennzeichen. Wir müssen alles daran setzen, damit künftig solche traurige und unnötige Vorfälle vermieden werden können.

 

Fundstelle im Orte gennant Hueb Foto: Leo Wyden
Fundort

Text: Margrit Martegani Fotos: Leo Wyden


Abendtoilette

Bereits früh beobachtete ich eine Rehgeiss. Sie weidete im hohen Gras, verschwand wieder in den Wald und kam nach etwa einer halben Stunde wieder. Sie war alleine unterwegs.

Ich beobachtete sie ganz genau, konnte aber nirgends ein Kitz sehen. Sie näherte sich dann dem Hochsitz und ging am Rande des Weizenfeldes ins Lager.

Ihr Verhalten wunderte mich. Es war 20.00 Uhr abends, noch zu früh, um schlafen zu gehen. Ein Gewitter braute sich zusammen und hie und dort donnerte es bereits. Plötzlich ertönte ein Warnschrei einer anderen Rehgeiss, die etwa 300 Meter entfernt war. Diese Geiss erhob sich aus dem Lager und ging unter meinem Hochsitz vorbei. Und was sah ich ? Ihr folgte ein etwa 2 Wochen altes Kitz! Nachdem sie ihren territorialen Anspruch mit der anderen Geiss geregelt hatte, zog diese ab und die Rehmamma widmete sich nun ihrem Kitz. Zuerst wurde wohl als Zeichen der Zuneigung der Kopf abgeleckt. Dann beroch die Mamma das Kitz von vorne bis hinten.

Die Mutter widmete sich dann der Toilettage, ganz ähnlich wie eine Hundemamma ihre Welpen mit der Zunge beleckt, offenbar ebenfalls um die Verdauung und das Urinieren anzuregen und in Gang zu bringen. Diese Prozedur habe ich bisher selber bei Rehen noch nie so gesehen. Nach 5 Minuten war das Kitz offenbar wieder sauber und die Mamma führte es in die noch ungemähte Wiese, wo das Bambi sofort an die Milchbar zum Säugen antrat. Nachdem es satt war, tollte es übermütig in der Wiese herum und die Mamma passte auf, dass keine Feinde kamen – zwischendurch genehmigte sie sich ein paar Kräuter, doch wirklich zum Essen kam sie nicht – sie war zu sehr damit beschäftigt, das Bambi nicht aus den Augen zu verlieren. Nach etwa 2 stündigem Zuschauen wartete ich auf eine Gelegenheit, mit unbemerkt vom Geschehen zu entfernen. Es war ein traumhaft schönes Erlebnis!

 

Text und Fotos: Margrit Martegani


Die Rehbambis sind da!

Rehkitz in Winkel,  Foto: Leo Wyden
Rehkitz in Winkel, Foto: Leo Wyden

Einige Rehkitze sind bereits auf die Welt gekommen, die meisten werden diese Woche und in den nächsten 2 Wochen das Licht der Welt erblicken.

Die Rehmütter setzen ihre Kitze ins hohe Gras, meist an Waldrändern. Hat eine Rehgeiss mehrere Kitze, so werden sie jetzt getrennt gehalten und erst in ein paar Wochen zusammengeführt. Auf diese Weise hat jedes einzelne Kitz eine grössere Überlebenschance. Die Kitze liegen regungslos im Gras, damit haben sie die beste Tarnung vor Räubern. Bei Gefahr fliehen sie nicht, sondern bleiben liegen. Durch ihre weissen Tupfer haben sie eine perfekte Tarnung. Wird das kleine Kitz von einem Hund aufgescheucht, so kann das tödlich enden. Wenn Mutter und Kitz zu oft von Spaziergängern oder anderen Waldnutzern gestört wird, hat das zur Folge, dass das Bambi von der Mutter zuwenig Milch bekommt und so geschwächt wird.

Naturfreunde mit Herz nehmen jetzt besondere Rücksicht auf die Bambis und beachten folgende Regeln:

 

Spaziergänger: nur befestige Wege benützen, hohes Gras meiden

 

Hündeler: Hunde prinzipiell an der Leine führen, nur befestigte Wege benützen

Schleppleine vermeiden. Für viele Hunde ist ein Kitz Beute.

 

Reiter: Kitze können im hohen Gras vertrampt werden, nur befestigte Wege

benützen

 

Biker & Jogger nur befestigte Wege benützen!

 

Das Berühren des Kitzes durch Hund oder Mensch auf jeden Fall vermeiden. Hat das Kitz Fremdgeruch, wird es die Mutter nicht wieder erkennen und es verhungert.

 

Text: Margrit Martegani

 


Pfefferessen vom 13.4.2012

Dekoration aus Wald und Wiese
Dekoration aus Wald und Wiese

Am Freitag, 13. April 2012 fand im Schützenhaus Winkel das traditionelle Pfefferessen statt, zu welchem Landwirte, Waldbesitzer, der Gemeinderat, der Forst und weitere Gäste eingeladen wurden. Mit von der Partie waren auch die langjährigen Treiber, welche für uns unentbehrliche Helfer sind. Das Pfefferessen wird unregelmässig durchgeführt, jedoch immer mindestens einmal pro Pachtperiode. Sie gilt als Zeichen des Dankes für die gute Zusammenarbeit und des gegenseitigen Verständnisses.

Saupfeffer
Feinster Saupfeffer mit Beilagen

Des einen Freud, des anderen Leid! Wildtiere in Feld und Wald erfreuen den Jäger – die Schäden, welche sie in Wald und an Kulturen verursachen können, findet bei den Betroffenen verständlicherweise kein Gefallen.

Erstmals wurde Wildschweinpfeffer serviert – und zwar aus Winkler Jagd, dazu gab es Rotkraut und frische Spätzli. Das Essen wurde vom Ernst Grenacher’s und Andy Wenzel’s Team, von der „alten Taverne“ Kloten, zubereitet und angeliefert.

Das Serviceteam an der Arbeit
Das Serviceteam an der Arbeit

Es wurde kräftig zugelangt – es gab für alle genügend Nachschlag - Danach stellte unser Obmann, Sepp Wildhaber in humorvollem Stil die Pächter unserer Jagdgesellschaft vor und erläuterte ihre Aufgaben. Auch wurde auf die Homepage hingewiesen, welche nicht nur Wissenswertes über unsere Wildtiere, sondern auch zahlreiche Hilfsmittel wie Formulare etc. für die Landwirte und Waldbesitzer enthält. Nach seiner Rede wurde ein reichhaltiges Dessertbuffet eröffnet, welches von Jägern und Gattinnen selbst kreirt wurde.

Unser Obmann mit Gattin
Unser Obmann mit Gattin

Zur grossen Freude hatte sich Christoph Kern, unser neuer und motivierter Treiber bereit erklärt, mit seinem Vater ein Ständchen zu bringen. Beide sind auch bekannt als Kerne-Buebe vom Alphof Bülach. Bei hüpfiger Musik blieben die Gäste noch lange sitzen – es gab vieles zu erzählen; natürlich gab es auch Jägerlatein und Berichte über Begegnungen mit Wildsauen. Zu später Stunde machten sich die Letzten noch auf den Heimweg – nicht ohne uns das Versprechen abgenommen zu haben, dass dieser Anlass wiederholt wird.

 

Text: M. Martegani  Fotos: L. Wyden

 


Gesehen während der Saujagd

Diese beiden Bilder wurden uns freundlicherweise vom Jagdgast Reto Müller zur Verfügung gestellt, der die die Wartezeit während den Trieben nutzte und Meister Reinecke fotografisch festhielt.


Saujagd vom 28. Januar 2012

 

Spätestens seit letztem November, als eine Rotte Wildschweine das Hargartenquartier heimsuchte, wissen wir wohl alle – dass sich die Borstentiere in Winkel inzwischen wohlfühlen. Gleich zwei Bachen hatten in aller Ruhe hinter der Glasstoffsammelstelle ihre Frischlinge zur Welt gebracht und ganze Rotte hat sich während ca. zwei Wochen auch dort aufgehalten. Der erste Versuch, die Wildschweine in Niederrüti zu bejagen, endete mit dem Ausbruch der Rotte ins Dorf. Die Bachen liessen ihre 17 Frischlinge, welche erst ein paar Tage alt waren, zurück und kamen in der Nacht wieder, um sie zu holen und sich in an einen ruhigeren Ort zu verziehen. Gesichtet werden Wildscheine immer wieder im Bereich des Müliweihers, aber auch im Gfurt und in Winkel. Zum Leidwesen der Bauern wurden in den letzten Monaten auch zahlreiche Äcker umgegraben. Das Nahrungsangebot an Eicheln und Bucheckern war im letzten Jahr so gut, dass aus diesem Grunde auch jetzt Frischlinge unterwegs sind.

 

verschneiter Waldboden
Keine schöne Wetteraussicht

Zusammen mit den Nachbarnrevieren wurde im Januar zum zweiten Male eine grenzüberschreitende Saujagd organisiert. Im letzten Jahr fielen in Winkel 5 Wildschweine, dieses Jahr gab es am 14. Januar 2012 in Winkel keinen Jagderfolg, dafür wurden in den Nachbarrevieren total zwölf Wildschweine erlegt, manche nur ein paar Meter von unserer Reviergrenze entfernt – oder auf Winkler Boden, welches jagdlich aber zum Nachbarrevier gehört. Wildschweinmanagement heisst das Modewort. Es spielt nicht so eine grosse Rolle, wo die Wildschweine erlegt werden, sondern dass die grossen Bestände nachhaltig verkleinert werden. Die Obmänner der Reviere Bülach Nord, Bülach Süd, Bachenbülach, Kloten, Lufingen, Embrach und Winkel beschlossen am gleichen Tag, die Jagd am 28.1.2012 zu wiederholen.

Treiberin Martina Girsberger
Martina Girsberger im Einsatz

Der Wetterbericht versprach nichts Gutes. Schnee und Regen bei Temperaturen um zwei Grad – für alle Beteiligten eine nasse Angelegenheit! Pünktlich um 08.45 Uhr trafen alle Jäger und Treiber im Gasthof Hecht ein, wo unser Obmann die Gäste begrüsste und der Jagdleiter Jäger und Treiber in Gruppen einteilte. Nebst unseren altbewährten und treuen Treibern konnten wir dieses Jahr eine neue Gruppe zusammenstellen! Andy Wenzel von der Taverne Kloten brachte gleich seine Köchin mit. Zum zweiten Mal dabei war auch unser Dorfarzt, Ueli Girsberger, der von seiner Gattin Gerda und Tochter Martina mit Ehemann begleitet und tatkräftig unterstützt wurde, mit von der Partie. Zum ersten Mal in der Geschichte der Jagdgesellschaft Winkel haben auch nun auch Frauen in die Treibergilde Einzug gehalten. Alle drei Damen haben während der Jagd ihren Mann gestanden!

Beagle Hakki
Beagle Hakki
Rehe verhoffen
Rehe verhoffen und warten bis die Treiber vorbeigezogen sind

Auf dieser Jagd konnten wir einige neue Gäste begrüssen. Sie kamen aus dem Kanton Aargau und Schwyz , andere aus dem Zürcher Ober- und -Weinland. Die Kameraden aus den Nachbarrevieren waren ja alle auch auf der Jagd, deshalb waren wir froh, dass uns Waidmänner aus der Ferne zu Hilfe kamen. Leider erschienen am Morgen drei Jäger nicht, sodass wichtige Stände nicht besetzt werden konnten. Während etwa 31/2 Std. verharrten die Jäger auf den Ständen. Zur Jagd offen war nur Schwarzwild. Führende Bachen mit Frischlingen waren geschützt. Während des Wartens konnte man sich auf vielerlei Anblick erfreuen – ob es nun Rehe waren, Füchse, Hasen – oder eben auch Sauen!

Starker Keiler
Starker Keiler hochflüchtig in 300 Meter Distanz am Jäger vorbei!
Wildschweinzähne
Gewaff (Waffen = Zähne)

Wildschweine wurden auch gesehen, leider passte es oftmals nicht, denn die Borstentiere zogen sehr schnell und sehr weit an den Schützen vorbei. Gegen 13. Uhr krachte ein Schuss – ein Jäger hatte Glück und konnte eine Bache erlegen. Sie war 55 kg schwer und zeigte ein beachtliches Gewaff! (Waffen = Zähne)

Nach der Jagd geht es zu Hedy ins Stützli Füfzg zum verspäteten Mittagessen. Jäger und Treiber können den Jagdtag noch nachwirken lassen und es entstehen interessante Gespräche und Austausch von Informationen. Wir danken allen unseren Gästen und Treibern für ihre Unterstützung und hoffen, auch im nächsten Jahr wieder auf sie zählen zu dürfen.

Text: M. Martegani  Fotos: L. Wyden


Bruno Ambauen Foto: L. Wyden
Bruno Ambauen Foto: L. Wyden

Bewegungsjagd vom 3. November 2011

Die erste Bewegungsjagd fand im Höhragener Jagdgebiet statt. Einen solch sonnigen, warmen Jagdtag bei milden Temperaturen bis 13 Grad hatten wir seit Jahren nicht erlebt. Der Wald ist gegenüber anderen Jahren 14 Tage im Rückstand, das bedeutet, dass wir im Moment einen richtigen „Indian-Summer“ erleben dürfen.

Andere Jahre waren zu diesem Zeitpunkt die Blätter schon abgefallen, die Wälder kahl. Natürlich sind wir darauf angewiesen, an der Bewegungsjagd auch eine Strecke zu erzielen, um damit den vorgegebenen Abschuss zu erreichen. Das Laub bot dem Wild ausgezeichneten Schutz, sodass wir uns bei Jagdende mit einer Strecke von 3 Rehen und 2 Füchsen begnügen mussten.

Grosse Überraschung gab es beim letzten Trieb, welcher zwischen dem Reitstall und der Zücherstrasse stattfand. Hier lag eine Bache mit Frischlingen im Kessel. Offenbar konnte sie hier ungestört die erste Zeit mit ihren Frischlingen verbringen, obwohl rund um dieses Gebiet herum reges Treiben und viel Lärm herrscht. Ebenfalls wurde in diesem Gebiet einen Wildschweinschädel gefunden, was beweist, dass sich hier wohl öfters Schwarzkittel aufhalten und vermutlich dieser Überläufer an den Folgen eines Wildunfalles umgekommen ist. Bruno Ambauen sorgte mit dem Abblasen der Strecke und der Jagd auf seinem Jagdhorn für einen würdigen Abschluss und erfreute uns mit seiner Musik.

Kugeldruckjagd vom 20. Oktober 2011

 

Der Wetterbericht liess uns frühmorgens im Stich. Es regnete heftig. Trotz guter Voraussage zogen es die Treiber vor, wasserfeste Kleidung anzuziehen und die Jäger bereiteten ihre Pelerinen vor. Nach Kaffee und Gipfeli eröffnete der Jagdleiter die Jagd und gab den Ablauf bekannt. Gegen 09.00 Uhr bezogen die Jäger die Stände. Die Kugeldruckjagd wurde erstmals so früh im Herbst angesetzt. Da man auch Schwarzwild im Revier vermutete, schien der Zeitpunkt günstig. In der Treibergilde konnten wir dieses Jahr neue Teilnehmer begrüssen, wie z.B. unser neuer Gemeinderat Reto Huber. Die Treiber selber bekamen viele Tiere zu Gesicht, sogar eine Rotte Wildsauen flüchtete ins Nachbarrevier – infolge des dichten Laubes konnte sich das Wild aber verdrücken und dementsprechend mager war dann die Strecke nach dem Abblasen der Jagd.

Am Nachmittag drückte die Sonne zwischen den Wolken hervor und liess den Herbst in seiner voller Pracht erscheinen. Die ganze Gesellschaft nutzte die Gunst und beim Apéro in der freien Natur wurden bis zum Schüsseltreiben Erfahrungen und Neuigkeiten ausgetauscht. Rosemarie Wildhaber hatte wie immer die Tegital-Hütte geschmackvoll dekoriert und zusammen mit Elisabeth Grenacher wurden Treiber und Jäger bewirtet.  

Jäger und Treiber Fotos: Leo Wyden
Jäger und Treiber Fotos: Leo Wyden